Tue Gutes und rede darüber
Diese Aussage gilt auch für Wissensmanagementprojekte. Noch einmal sei betont, dass nicht die technische Lösung im Vordergrund steht, sondern die Menschen, die sie nutzen. Erfolg oder Misserfolg hängen also nicht von den zur Verfügung stehenden Systemen ab, sondern von der Bereitschaft der Anwender, diese zu nutzen. Was plausibel klingt, erweist sich in der Praxis mitunter als sehr schwierig!
Das in diesem Leitfaden beispielhaft beschriebene Projekt befindet sich im chronologischen Ablauf nun in einem Zustand, der als „fast fertig“ bezeichnet werden kann. Ironischerweise wird es in den nächsten Monaten (wenn nicht sogar Jahren) in diesem Zustand verbleiben, da ein dynamisches und sich entwickelndes System nie „fertig“ ist.
Der Kern der Aussage in der Überschrift wird in diesem Bezug jedoch schnell klar. Eine Verflechtung aus Mitarbeitern und ihrem Wissen, sowie der technischen Erfassung neuer Information, verändert die Form des Informationsgehaltes, der Unterstützung, der Realisierung von neuen Anforderungen, usw. immer wieder. Entsprechend kann von einem amorphen Zustand des Wissensmanagements(-systems) gesprochen werden, dessen Herausforderung es nicht ist in Form einer Checkliste Themenschwerpunkte einmalig zu bearbeiten und abzuschließen, sondern es als lebenden Organismus zu betrachten, der stetige Pflege benötigt um zu wachsen und zu gedeihen. Noch einmal sei darauf hingewiesen, dass es sich aus einem Zusammenspiel von Mensch, Organisation und Technik (TOM-Modell) handelt. Dem Menschen wird hierbei die größte Aufmerksamkeit zuteil. Ohne funktionierenden organisatorischen Regeln und fehlerfreier, aktueller und performanter Software, kann das Projekt dennoch vom Kurs abkommen, wodurch auf jeden der drei Grundpfeiler geachtet und ein Gleichgewicht auf Grundlage der Projektgegebenheiten hergestellt werden sollte.
Interesse wecken, ermutigen, Offenheit zeigen
Wie bereits erwähnt, ist die Einbindung der Mitarbeiter ein entscheidender Faktor. Nicht nur um Anforderungen aufzunehmen, kritische Stimmen anzuhören und das Projektteam vorzustellen, sondern auch um den Projektverlauf aktiv zu kommunizieren und mitzugestalten!
Berichten Sie über erreichte Meilensteine beim Gespräch am Kaffeeautomaten, bei der Betriebsfeier oder bringen Sie einen Kuchen für die Abteilung mit, um gemeinsam den Start des neuen Wissensmanagementsystems zu feiern. Hier geht es vor allem darum, ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und das positive Gefühl, vielleicht sogar ein wenig Euphorie, auf andere zu übertragen. Natürlich gelingt das nur, wenn man selbst vom Erfolg des Projekts überzeugt ist. All das schafft Transparenz, Offenheit und zeugt von einer kooperativen Unternehmenskultur, wie sie für das Wissensmanagement immer wünschenswert ist. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran und laden Sie zum Mitmachen ein!