Ein erfolgreicher Wissensmanagementprozess erfordert die Berücksichtigung von drei wichtigen Komponenten: Mensch, Organisation und Technik. Das sogenannte MOT-Modell beschreibt die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Komponenten und zeigt auf, wie sie zusammenwirken, um Wissen effektiv zu managen. Hervorzuheben ist die Reihenfolge der Begrifflichkeiten. Das Ursprungsmodell (TOM) setzte die Technik dabei an erste Stelle und den Menschen an die letzte (vgl. Bulliger ######Quelle##########). In der Praxis hat sich jedoch immer wieder gezeigt, dass vor allem der Mensch den Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Wissensmanagementprojekten macht. Er ist größer Hebel für ein Gelingen, jedoch auch der größte Unsicherheitsfaktor den es zu berücksichtigen gibt. Um das Modell grafisch zu veranschaulichen, ist ein Schalenmodell zweckmäßig. Im Kern sitzt dabei der „Mensch“. Dieser kann auch ohne einer äußeren organisatorischen Einheit den Austausch von Wissen betreiben. Um dem einen größeren Rahmen zu geben und eine steuernde Komponente zu geben, wird dieser Kern von der „Organisation“ umschlossen. Auch hier ist es möglich einen effizienten Wissensaustausch zu betreiben, der zusätzlich formal ist beschrieben und strukturiert ablaufen kann. Eine Strategie hinter der Verteilung des Wissens (Vorlesungen, Schulungen und Seminare, aufeinander aufbauende Übungseinheiten, etc.) erhöhen die Effizienz bzw. ermöglichen Skaleneffekte. Zur weiteren Verbesserung des Ergebnisses kann eine dritte Schale hinzugefügt werden, welche die „Technik“ umfasst. Durch Systeme zur Wissensspeicherung können Informationen langfristig bewahrt und in rekombinierter Form wiedergegeben werden. Neben bspw. Dokumentenmanagementsystemen (DMS) und den klassischen Wissensmanagementsystemen (WMS), zählen ebenso Lernmanagementsysteme (LMS) hinzu, wie auch Messenger, Chatgruppen, e-Mail Verteiler etc.

Zur Einordnung der drei Komponenten seien diese nachfolgend kurz erläutert.

Mensch

Menschen spielen eine entscheidende Rolle im Wissensmanagement. Sie sind diejenigen, die Wissen schaffen, sammeln, verarbeiten und teilen. Es ist wichtig, dass sie motiviert sind, ihr Wissen zu teilen, und dass sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um dies effektiv zu tun. Es gibt verschiedene Ansätze, um das Wissen der Mitarbeiter zu erschließen, wie zum Beispiel Communities of Practice, Mentoring oder Training. Ein wichtiger Faktor ist auch die Unternehmenskultur, die das Teilen von Wissen unterstützen sollte.

Organisation

Die Organisation ist ein weiterer wichtiger Faktor im Wissensmanagement. Es ist wichtig, dass die Organisation eine Kultur des Wissensaustauschs und -managements fördert. Hier spielen Faktoren wie Führungsstil, Kommunikation, Struktur und Prozesse eine Rolle. Eine gut organisierte Wissensmanagementstrategie sollte eine klare Vision und Ziele haben, die auf die Bedürfnisse der Organisation abgestimmt sind. Eine erfolgreiche Wissensmanagementstrategie sollte auch den Einsatz von Technologie und Werkzeugen umfassen, um den Wissenstransfer zu erleichtern.

Technik

Die Technik ist der dritte Bestandteil des MOT-Modells. Sie bietet Werkzeuge und Systeme, um den Wissenstransfer zu erleichtern und die Nutzung von Wissen zu fördern. Dazu gehören Systeme zur Wissensspeicherung und -suche, Social-Media-Plattformen, Instant-Messaging-Tools und Kollaborationssoftware. Es ist wichtig, die richtigen Technologien auszuwählen und sicherzustellen, dass sie einfach zu bedienen sind und den Nutzern helfen, ihre Aufgaben effektiver zu erledigen.

Das MOT-Modell zeigt auf, dass Mensch, Organisation und Technik im Wissensmanagement eng miteinander verwoben sind. Um ein erfolgreiches Wissensmanagement umzusetzen, ist eine ausgewogene Berücksichtigung aller drei Komponenten erforderlich.

Quellen zur def. der MOT-Punkte:

  • vgl. Probst, G., Raub, S., & Romhardt, K. (2006). Wissen managen: Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen | Gabler Verlag.
  • vgl. Krallmann, H. (2010). Wissensmanagement: Grundlagen, Methoden und technische Unterstützung | Springer Verlag.